Ihre Pfarrerin Doris Bromberger

Liebe Buchbrunnerinnen und Buchbrunner,
seit Mitte März ist unser Leben in der Gemeinschaft, sind unsere Kontaktmöglichkeiten sehr stark eingeschränkt. Wir dürfen froh und dankbar sein, dass sich das Ausmaß der Corona-Pandemie in unserem Land in Grenzen hält, dass unser Gesundheitssystem gut arbeitet und denen Hilfe bieten kann, die sie brauchen - unabhängig von Alter und Vorerkrankungen.
Dennoch fällt es zunehmend schwer, die Isolation auszuhalten. Sicher haben sich viele Schüler anfangs gefreut, dass sie nicht mehr in die Schule müssen, doch jetzt merken sie, dass ihnen nicht nur die Mitschüler fehlen, sondern auch die Lehrkräfte, die doch besser erklären können als die Eltern… Und wer vor seinem Schulabschluss steht, ist derzeit sehr verunsichert…
Es tut weh, die alten Eltern seit Wochen nicht persönlich im Altenheim besuchen zu können.
Der Gedanke, dass Menschen alleine sterben müssen, die sich das gerne anders gewünscht hätten, ist kaum zu ertragen.
Menschen fürchten zunehmend um ihre wirtschaftliche Existenz und bei vielen liegen die Nerven blank.
Wie lange halten wir das noch durch?
Dabei geht es uns doch eigentlich immer noch gut! Wir sind gut versorgt, haben Nahrung und Unterkunft, medizinische Versorgung…
Aber wir merken, dass wir eben auch das andere brauchen, v.a. die Gemeinschaft mit anderen Menschen, die Freiheit, uns bewegen zu können, wohin wir wollen… Uns fehlt auch das gemeinschaftliche Feiern, musikalische und kulturelle Erlebnisse, ein schönes Essen in einer Gastwirtschaft oder einfach die ganz normale Arbeit…
Wir haben nun auch schon 5 Wochen keine Gottesdienste feiern können und gerade an den Osterfeiertagen war das für viele von uns schwer zu ertragen.
Sicher gibt es gut gemachte Fernsehgottesdienste oder auch manchen Gottesdienst aus der Region, der im Internet angeschaut werden konnte – wenn man sich damit auskennt. Aber all das ist kein richtiger Ersatz für ein Feiern in der Gemeinschaft von Gläubigen, für das gemeinsame Singen von Chorälen, für das gemeinsame Hören auf Gottes Wort und die Begegnungen und Gespräche vor und nach dem Gottesdienst… Das fehlt vielen von uns!
An den Sonntagen Ende April und Anfang Mai wollten wir auch unsere Konfirmationen feiern – fast alles war in den Familien schon vorbereitet und muss nun auf Herbst verschoben werden.
Gruppen und Kreise finden nicht statt. Da fehlen wichtige Kontaktmöglichkeiten für Alte und Junge.
Zwar ist in Aussicht gestellt, dass es ab Mai wieder Gottesdienste geben kann, aber noch ist nicht klar, ab wann genau, ob alle Kirchen wieder öffnen dürfen und an welche Schutzmaßnahmen wir uns halten müssen.
In all diese Unsicherheiten hinein gilt das Wort des auferstandenen Christus: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!
Wir sind nicht alleine gelassen. Wir dürfen darauf vertrauen, dass wir gehalten sind – gerade in diesen unsicheren Zeiten. Gott begleitet uns – wie ein guter Hirte – geht uns voran, eröffnet uns neue Lebensmöglichkeiten. Darauf macht uns der Sonntag „Misericordia Domini“ aufmerksam, den wir am 26. April gefeiert haben. Die Barmherzigkeit Gottes (lat.: misericordia domini) zeigt sich im Bild vom guten Hirten, der – so hat Jesus es getan – sogar sein Leben für seine Schafe gibt.
Das Vertrauen in diesen guten Hirten gibt uns schon heute eine „Herdenimmunität“, die uns schützt vor Ängsten und dem ewigen Drehen um sich selbst, die uns Hoffnung schenkt und Gelassenheit.

Vielleicht stimmen Sie mit ein in den 23. Psalm, der viele von uns seit der Grundschule begleitet:
Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar. Amen.

Gottes Segen begleite Sie!

Ihre Pfarrerin Doris Bromberger (Tel: 09321-24828)
Rufen Sie mich an, wenn Sie Ängste oder Sorgen haben oder einfach mal reden wollen…

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