Aus der Sitzung des Buchbrunner Gemeinderates

Bauvoranfrage empört Zuhörer

Die enorme Zahl von mehr als einem Dutzend Zuhörer ließ zu Beginn der Sitzung des Gemeinderates in der Mehrzweckhalle schon zu Beginn eine gewisse Brisanz in der Tagesordnung erahnen.
Östlich des Baugebietes an der Hans-Gernet-Straße plant Michael Friederich einer formlosen Bauvoranfrage zufolge auf seiner Ackerfläche eine 50 Meter lange und 20 Meter breite Maschinenhalle mit Satteldach in Nord-Süd-Richtung. Das Baugrundstück ist über einen landwirtschaftlichen Weg teilerschlossen.
Die Privilegierung des Vorhabens werde vom Landratsamt derzeit geprüft, ließ Bürgermeister Hermann Queck dazu wissen. Eine Erschließung müsse im Bedarfsfall der Antragsteller bezahlen. Zunächst aber müsse eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis eingeholt werden, da sich auf dem Baugrundstück Bodendenkmäler befinden.
Susanne Kieser und Lorenz Weidenbach hinterfragten den Standort, denn mit der Halle werde der Blick ins Maintal stark beeinträchtigt. Dieter Koch wies auf die abgeschlossene Ortsrandgestaltung hin, die durch die Halle zerschnitten werde.
Michael Friederich zeigte sich grundsätzlich über den Standort kompromissbereit, machte aber deutlich, dass er in der Nähe bereits vorhandener Betriebsgebäude bleiben wolle. "Ich bin für alles offen", kommentierte Friederich die Anregung des Bürgermeisters, über den genauen Standort zu reden. Da nähere Bauangaben nur schwer lesbar waren, müssen vor allem Höhenangaben zunächst noch einmal abgefragt werden.
Als wenig später die Bürger zu Wort kamen, erinnerte Anja Seidel an ein Rundschreiben des früheren Bürgermeisters Hans Friederich, der beim Kauf von Baugrundstücken an der Hans-Gernet-Straße auf die unverbaubare Sicht hingewiesen habe. Diese Versicherung sei für viele heutige Anwohner kaufentscheidend gewesen.
Inzwischen sei die Sicht schon durch die beiden aufgestellten Hallen beeinträchtigt, ergänzte ein weiterer Bürger. Radfahrer und Spaziergänger auf dem befestigten Weg genössen die Aussicht.
Alfred Schnabel wies darauf hin, dass auch sein Sohn sein Baugrundstück wegen der ausgeschlossenen weiteren Bebauung gekauft habe.
Allerdings hatte Simon Pohley Bedenken, dass das Bauvorhaben privilegiert und damit kaum zu verhindern sei.

Mitbestimmung bei der Dorferneuerung

In den vorausgegangenen Sitzungen hatte Gemeinderat Michael Friederich mehrfach mehr Mitbestimmung im Zuge der Dorferneuerung beantragt, der Antrag wurde jedoch nicht behandelt und vom Antragsteller inzwischen zurückgezogen.
Das empörte Lorenz Weidenbach, denn damit ergebe sich im Nachhinein kein Sinn mehr für den Antrag. Friederich machte seinerseits deutlich, dass es ihm ausschließlich um einen verbesserten Informationsfluss zwischen der Teilnehmergemeinschaft und dem Gemeinderat gegangen sei. Nach drei vergeblichen Versuchen habe er nun resigniert.
Dieter Mellinger wies darauf hin, dass die Sitzungen der TG grundsätzlich öffentlich seien und sich jeder informieren könne.
Für Bürgermeister Queck war das Thema damit abgeschlossen, nicht so für Weidenbach. Er hielt seinem Ratskollegen Michael Friederich vor, dass er mit seinem Verhalten, die Sitzung zu verlassen, Unruhe in die Sitzung bringe, nur weil der Bürgermeister das Thema nicht auf die Tagesordnung setze.
Friederich beklagte seinerseits, dass die drei Vertreter der Wählergruppe WiB (Wir in Buchbrunn) als Opposition angesehen würden. Zu viele Anträge seien in den letzten Monaten abgebügelt worden. Dass er die Sitzung verlassen habe, sei alleine dem Frust geschuldet, denn er sitze für Buchbrunn im Gemeinderat.
Dem pflichtete Thomas Friederich bei, dass er sich selbst nicht als Opposition sehe.

Barfußpfad für den Spielplatz

Der Spielplatz soll einen Barfußpfad erhalten. Gemeinderat Thomas Friederich beantragte dazu eine Begehung, um den genauen Verlauf festzulegen. Anschließend sollten Freiwillige aus der Buchbrunner Jugend beim Bau und bei der Gestaltung mithelfen, auch um damit den Gemeinsinn zu stärken. Zunächst wollte Bürgermeister Hermann Queck unter Hinweis auf corona-bedingte Vorgaben nur dringliche, unaufschiebbare und unverzichtbare Tagesordnungspunkte behandeln, sagte dann aber die Unterstützung der Gemeinde unter der Bedingung zu, dass keine Gefährdung aller Teilnehmer mehr gegeben ist. Grundsätzlich setzte auch Susanne Kieser auf das Gemeinschaftsprojekt mit der Jugend, unterstrich aber den Vorbehalt. Zunächst können Antragsteller Friederich, der Bauhof und der Spielplatzbeauftragte den vorgesehenen Wegverlauf abstecken.

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Autor: Gerhard Bauer

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